Sehr geehrter Herr Professor,
 
Sie haben am Montag in Ihrer Vorlesung die These vertreten, dass der Islamismus ein einzig durch den Westen (genauer: die USA?) erschaffenes Konstrukt sei, das bei der Ressourcenerschließung helfen solle. Ich glaube, dass dieser These eine Monokausalität inhärent ist, die dem Phänomen „Islamismus“ nicht gerecht wird.

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Glaubst du an Gott und hältst ihn für wahr? Ich lade dich ein, einige Argumente der weltanschaulichen Gegenposition zu lesen, die Gott als höchst unwahrscheinlich darstellen.

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Im Rahmen einer Studie des WZB versuchte Ruud Koopmans herauszufinden, warum Muslime in ganz Europa zu den Schlusslichtern auf dem Arbeitsmarkt zählen. Er führte eine Umfrage mit 7000 Personen in sechs europäischen Ländern durch.

Ergebnis: Nicht die ethnische Diskriminierung und der Rassismus gegenüber Muslimen seien die Hauptgründe für die ausbleibende Integration, sondern vor allem soziokulturelle Faktoren. Fehlende Sprachkenntnisse, ausbleibende interethnische Kontakte und religiöse Wertvorstellungen sind laut Koopmans die entscheidenderen Barrieren für den Arbeitsmarkt.
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Als Freund von sprachlicher Präzision pflegen ich und eine Vielzahl weiterer Menschen in Diskussionen und Erörterungen, egal ob auf schriftliche oder sprachliche Weise, auch in weltanschaulichen oder philosophischen Themengebieten, gerne eindeutige Fachformulierungen zu verwenden. Da die allermeisten dedizierten Humanisten mit diesem Vokabular vertraut sind, stellt das auch in aller Regel kein Problem dar und ist allgemein für die inhaltliche Klarheit von Vorteil. Hin und wieder kommt es jedoch vor, dass diese semantische Vorgehensweise als zu theoretisch wahrgenommen wird und einige Diskussionspartner, die mit religionskritischer und philosophischer Literatur nicht so eng vertraut sind darin gar eine Art der Verwirrungstaktik ausmachen wollen. Das ist auch alles andere als unverständlich, denn die Vielfalt charakterisierender Begrifflichkeiten und weltanschaulicher Definitionen ist groß und nicht immer leicht zu durchschauen. Zudem klingen die Worte recht ähnlich und unterscheiden sich sowohl inhaltlich, als auch schriftlich nur in Nuancen. Ein kompakter Überblick über weltanschauliche Definitionen und Charakteristika ist daher gewiss hilfreich.

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Bibel und islamische Schriften lehren, dass gleichgeschlechtliche Liebe eine schwere Sünde und unnatürlich sei. Das führt bei unkritischer Übernahme dieser veralteten Moral oft zu einer Diskriminierung und Kriminalisierung homosexueller Menschen. Dabei ist Homosexualität etwas Natürliches und auch in der Tierwelt kein seltenes Phänomen

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Glaubensverteidiger verschiedener Konfessionen berufen sich auf diese Formel: Glaube müsse respektiert werden. Glaubensüberzeugungen stünden in einer Diskussion unter besonderem Schutz. „Das ist eben mein Glaube“ sei eine legitime Rechtfertigung für eigene Positionen.[1]

Was ist „Glaube“? Glaube ist das Annehmen von Überzeugungen ohne rechtfertigende Gründe.[2] Die Bibel buchstabiert es aus: „Es ist aber der Glaube eine gewisse Zuversicht des, das man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, das man nicht sieht.“[3] Glaube ist nichtgerechtfertigte Gewissheit, eine erwünschte Annahme sei wahr. Glaube ist der Verzicht auf Zweifel, obwohl Zweifel angemessen wären. Ist das eine intellektuell respektable Position? Weiterlesen

Aus den Studien zur LehrerInnen-Professionalität (StuLP) von Prof. Dr. Maria Anna Kreienbaum und Katja Schwaniger (M.A.) geht hervor, dass 89,9% derjenigen, die in NRW das Lehramt anstreben, (christlich-) konfessionell gebunden sind.[1] Demgegenüber sind nur 70,59% der Bevölkerung in NRW einer christlichen Religionsgemeinschaft (evangelisch und römisch-katholisch) zugehörig.[2]
Der hohe Anteil konfessionell gebundener Lehramtsstudierender ist schwer in Einklang zu bringen mit der degenerativen Entwicklung der Anzahl der Deutschen, die konfessionell gebunden sind als auch mit der immer weiter sinkenden Religiosität. Es deutet vieles darauf hin, dass die Konfession nur noch tradiertes Relikt der Elterngeneration ist, welches allerdings immer seltener mit einem persönlichen Glauben einhergeht. Außerdem ist die Diskriminierung von atheistischen oder andersgläubigen LehramtsanwärterInnen eine Ursache. Diese werden an staatlich finanzierten Konfessionsschulen systematisch benachteiligt.

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Aus Sicht der Naturwissenschaften und vor allem der Neurobiologie kann es eigentlich keinen Zweifel mehr daran geben, dass psychische Prozesse, genauso wie Prozesse der Wahrnehmung, der Kognition und der Motorik aufs Engste mit der Aktivität von Nervenzellen in unterschiedlichen Regionen des Gehirns verbunden sind. Ein Geist, wie er in den monotheistischen Religionen vorausgesetzt wird, widerspricht jeglichen physikalischen Prinzipien und ist ausgemachter Anthropozentrismus. Die Seele sitzt natürlicherweise im Gehirn und ist Resultat dessen.

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Alles, was wir erleben, hat seinen Ursprung im Gehirn. So kommen Gotteserfahrungen auch nicht von ungefähr. Psychiater wissen seit Jahrzehnten, dass eine bestimmte Art der Epilepsie zu religiösen Gefühlen führt. Bei dieser sogenannten Herd-Epilepsie ist nur eine relativ kleine Hirnregion im linken Schläfenlappen betroffen (Schläfenlappen-Epilepsie). Diese Anfälle gehen einher mit dem Erlebnis göttlicher Gegenwart oder auch in direkter Kommunikation mit Gott zu sein. Es können Gefühle der höchsten Ekstase und tiefster Verzweiflung entstehen („Himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt“). Sogenannte Schläfenlappen-Persönlichkeiten erblicken überall kosmische Bedeutsamkeiten, auch in scheinbar trivialen Ereignissen.

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Mein Beileid an alle, die durch die gestrigen terroristischen Angriffe in Paris leiden müssen!

Ich hoffe inständig, dass die Terroristen damit nicht das erreichen, was sie vorhaben: Die Gesellschaft zu spalten, Unfrieden und Ängste zu schaffen in dem von ihnen so gehassten freiheitlichen Europa.

Es wird jetzt erfahrungsgemäß zwei Reaktionen geben, welche beide gefährlich sind:

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