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Reaktionen auf die Terroranschläge in Paris

Mein Beileid an alle, die durch die gestrigen terroristischen Angriffe in Paris leiden müssen!

Ich hoffe inständig, dass die Terroristen damit nicht das erreichen, was sie vorhaben: Die Gesellschaft zu spalten, Unfrieden und Ängste zu schaffen in dem von ihnen so gehassten freiheitlichen Europa.

Es wird jetzt erfahrungsgemäß zwei Reaktionen geben, welche beide gefährlich sind:

  1. Rechte werden diese Gräueltaten dazu benutzen, um gegen alle Muslime zu hetzen und die überwiegend muslimischen Flüchtlinge als Feinde „unserer“ Gesellschaft kompromittieren.
  2. Man wird die Verbindung zwischen islamistischen Terrororganisationen wie dem IS zur Religion „Islam“ weiter verleugnen wollen: „Der IS hat nichts mit dem Islam zu tun.“

Beide Reaktionen sind gefährlich. Mit der Instrumentalisierung der Anschläge der Rechten wird sich unsere ohnehin unter einem Rechtsruck leidende Gesellschaft weiter spalten und mit der semantischen Trennung von Islamismus und Islam ist es schwer, dem Erstarken des konservativen Islams in Europa etwas entgegenzusetzen.

Selbstverständlich haben die Terroranschläge und der IS etwas mit dem Islam zu tun. Die Taten des IS stehen jenen des Propheten Mohameds in nichts nach und finden ihre Legitimation im Koran.
Der fundamentalistisch-konservative und politische Islam ist der Nährboden für den IS, der seine Mitglieder auch aus Europa rekrutiert und kann hier auch ohne Bomben und Waffen bekämpft werden.

Ahmad Mansour spricht von der „Generation Allah“, vor der er warnt, weil sie die ideologischen Grundlagen des IS teilt (z.B. Buchstabenglaube, starkes ingroup-outgroup-Denken, patriarchalische Denkmuster etc.)
Die Muslime Europas, welche diesem Islam zuzuordnen sind, werden mehr. Sie können sich, wenn sie zureichend indoktriniert wurden, schwerer vor den salafistischen und islamistischen Rattenfängern distanzieren. Der die „Generation Allah“ hervorbringende Islam erstarkt nicht zuletzt deshalb, weil die konservativen Islamverbände, über welche die meisten Moscheen Deutschlands organisiert werden, von der hiesigen Politik unterstützt und hofiert werden:

a) Die konservativen Islamverbände sollen jetzt Integrationspaten für die muslimischen Flüchtlinge stellen, obwohl sie bis jetzt eher zu Parallelgesellschaftsbildungen beigetragen haben als zur Integration und zum friedlichen Zusammenleben.
„Die Verbände werden Tendenzen zu einer antisäkularen, letztlich antidemokratisch-islamistisch-fundamentalistischen Orientierung unter Teilen der Neueinwanderer nicht aktiv entgegentreten, sondern sie im Gegenteil unterstützen“, warnt auch Ali Ertan Toprak, Präsident der Bundesarbeitsgemeinschaft der Immigrantenverbände in Deutschland (http://m.welt.de/politik/deutschland/article148699727/Integration-in-die-Parallelgesellschaft.html).

b) NRW überlegt, die größten Islamverbände zur Religionsgemeinschaft aufzuwerten, womit ihnen mehr Rechte und Privilegien zustünden. Sie könnten sich dann als Körperschaft des öffentlichen Rechts anerkennen lassen, was ihnen finanzielle Rechte, Mitspracherechte in offiziellen Gremien und mehr Einfluss auf die Ausgestaltung des islamischen Religionsunterrichts an Schulen ermöglichen würde (http://www.derwesten.de/politik/islam-verbaende-in-nrw-hoffen-auf-mehr-mitsprache-id11277025.html).

Und das, obwohl

a) die DITIB der dauerhaften Leitung, Kontrolle und Aufsicht des staatlichen Präsidiums für Religiöse Angelegenheiten der Türkei untersteht, welche durch Erdogan immer weiter in ein konservatives Islamverständnis gezwungen wird.

b) die Islamische Gemeinschaft in Deutschland (IGD), Mitglied des Zentralrats der Muslime (ZMD) der Muslimbruderschaft nahesteht, welche u.a. mit der Al-Qaida verbandelt ist.

c) der Vorsitzende des ZMD, Aiman Mazyek, Grundgesetz und Scharia für vereinbar hält.

d) der Vorsitzende der DITIB-Nord, Zekeriya Altug, sich kürzlich bei „hart aber fair“ noch offen gegen die Meinungsfreiheit ausgesprochen hat.

https://www.youtube.com/watch?v=odyG7A6VqNI

Wenn wir den Islamismus bekämpfen wollen, müssen wir ihm in Europa seinen ideologischen Nährboden entreißen. Wir dürfen den Islamverbänden nicht noch mehr Privilegien zukommen lassen, so lange sie an demokratischen Werten nicht interessiert sind. Wir müssen dem Salafismus energisch gegenübertreten, die Grauen Wölfe, eine türkische rechtsradikale Gruppierung, verbieten und den Islamunterricht durch einen Ethikunterricht für Kinder und Jugendliche aller Weltanschauungen ersetzen.
Gleichzeitig ist es wichtig, dem Rechtsruck und der Spaltung der Gesellschaft durch Aufklärung und Bildung einen Riegel vorzuschieben.

prayforparis

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