Glaubensverteidiger verschiedener Konfessionen berufen sich auf diese Formel: Glaube müsse respektiert werden. Glaubensüberzeugungen stünden in einer Diskussion unter besonderem Schutz. „Das ist eben mein Glaube“ sei eine legitime Rechtfertigung für eigene Positionen.[1]

Was ist „Glaube“? Glaube ist das Annehmen von Überzeugungen ohne rechtfertigende Gründe.[2] Die Bibel buchstabiert es aus: „Es ist aber der Glaube eine gewisse Zuversicht des, das man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, das man nicht sieht.“[3] Glaube ist nichtgerechtfertigte Gewissheit, eine erwünschte Annahme sei wahr. Glaube ist der Verzicht auf Zweifel, obwohl Zweifel angemessen wären. Ist das eine intellektuell respektable Position? Weiterlesen

Aus den Studien zur LehrerInnen-Professionalität (StuLP) von Prof. Dr. Maria Anna Kreienbaum und Katja Schwaniger (M.A.) geht hervor, dass 89,9% derjenigen, die in NRW das Lehramt anstreben, (christlich-) konfessionell gebunden sind.[1] Demgegenüber sind nur 70,59% der Bevölkerung in NRW einer christlichen Religionsgemeinschaft (evangelisch und römisch-katholisch) zugehörig.[2]
Der hohe Anteil konfessionell gebundener Lehramtsstudierender ist schwer in Einklang zu bringen mit der degenerativen Entwicklung der Anzahl der Deutschen, die konfessionell gebunden sind als auch mit der immer weiter sinkenden Religiosität. Es deutet vieles darauf hin, dass die Konfession nur noch tradiertes Relikt der Elterngeneration ist, welches allerdings immer seltener mit einem persönlichen Glauben einhergeht. Außerdem ist die Diskriminierung von atheistischen oder andersgläubigen LehramtsanwärterInnen eine Ursache. Diese werden an staatlich finanzierten Konfessionsschulen systematisch benachteiligt.

Weiterlesen

Der Flyer soll einen Überblick über die aktuelle Situation in der Flüchtlingskrise und Ideen für ein gemeinsames Europa bieten. Er ist in Zusammenarbeit mit zwei Jugendlichen aus einem Jugendzentrum der Arbeiterwohlfahrt für die pädagogische Arbeit mit Jugendlichen konzipiert worden. Wir würden uns freuen, wenn er auch in anderen Einrichtungen Verwendung findet!

Weiterlesen

Aus Sicht der Naturwissenschaften und vor allem der Neurobiologie kann es eigentlich keinen Zweifel mehr daran geben, dass psychische Prozesse, genauso wie Prozesse der Wahrnehmung, der Kognition und der Motorik aufs Engste mit der Aktivität von Nervenzellen in unterschiedlichen Regionen des Gehirns verbunden sind. Ein Geist, wie er in den monotheistischen Religionen vorausgesetzt wird, widerspricht jeglichen physikalischen Prinzipien und ist ausgemachter Anthropozentrismus. Die Seele sitzt natürlicherweise im Gehirn und ist Resultat dessen.

Weiterlesen

„Entscheide dich weise, du hast einen freien Willen und bist für dich verantwortlich!“ hört man im Alltag des Öfteren. Auch im Recht wird Strafe über die Idee eines zur Verantwortung ermöglichenden freien Willens legitimiert. Dieser gesellschaftlich weit verbreitete Willensfreiheitsbegriff geht noch auf Kant zurück, nach welchem der freie Wille der Anfang einer Kausalkette ist und somit selbst keine kausale Ursache hat. Das Prinzip der Kausalität, eins der wichtigsten uns bekannten Naturgesetze überhaupt, trifft auf menschliche Entscheidungsprozesse gemäß Vertretern des freien Willens nicht zu. „Mitnichten“ meint die Hirnforschung und liefert genug Indizien dafür, den freien Willen (bzw. die Möglichkeit alternativer Entscheidungen) getrost als Illusion bezeichnen zu dürfen. Ist dies aber sinnvoll oder brauchen wir die Idee des freien Willens, weil sie Verantwortung impliziert, den Grundbaustein friedlicher Gesellschaften?

Weiterlesen

Alles, was wir erleben, hat seinen Ursprung im Gehirn. So kommen Gotteserfahrungen auch nicht von ungefähr. Psychiater wissen seit Jahrzehnten, dass eine bestimmte Art der Epilepsie zu religiösen Gefühlen führt. Bei dieser sogenannten Herd-Epilepsie ist nur eine relativ kleine Hirnregion im linken Schläfenlappen betroffen (Schläfenlappen-Epilepsie). Diese Anfälle gehen einher mit dem Erlebnis göttlicher Gegenwart oder auch in direkter Kommunikation mit Gott zu sein. Es können Gefühle der höchsten Ekstase und tiefster Verzweiflung entstehen („Himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt“). Sogenannte Schläfenlappen-Persönlichkeiten erblicken überall kosmische Bedeutsamkeiten, auch in scheinbar trivialen Ereignissen.

Weiterlesen

Die Integrationspolitik in Deutschland scheitert. Die Gesellschaft ist dabei, sich zu spalten. Neben der zunehmenden Fundamentalisierung der bereits seit längerem hier lebenden Muslime erfahren auch der Rassismus und ausländerfeindliche Attitüden einen Aufschwung. Auch die nun ankommenden Menschen aus den Kriegsgebieten stellen eine große Herausforderung dar, für die integrationspolitisch viel zu wenig getan wird. Die Entwicklungen sind interdependent. Eine Politik, die sich an den Grundsätzen der Aufklärung und des Humanismus orientiert, ist längst überfällig, wenn wir an einem gemeinsamen Europa interessiert sind.
Der Text soll einen fragmentarischen Überblick über den Islam und die Muslime in Europa und vor allem in Deutschland liefern, wobei die nun ankommenden Flüchtlinge dabei nicht berücksichtigt werden können, weil die Fakten- und Studienlage noch unzureichend ist.

Gerade, weil eine differenzierte Diskussion bei diesem Thema wichtig ist, werden die getroffenen Aussagen durch (vor allem) empirische Studien gestützt. Dabei soll nicht nur der Ist-Zustand beklagt, sondern auch mögliche Ursachen von Exklusion beleuchtet werden, um Ansätze für eine konstruktivere Integrationspolitik zu liefern. Weiterlesen

Mein Beileid an alle, die durch die gestrigen terroristischen Angriffe in Paris leiden müssen!

Ich hoffe inständig, dass die Terroristen damit nicht das erreichen, was sie vorhaben: Die Gesellschaft zu spalten, Unfrieden und Ängste zu schaffen in dem von ihnen so gehassten freiheitlichen Europa.

Es wird jetzt erfahrungsgemäß zwei Reaktionen geben, welche beide gefährlich sind:

Weiterlesen