Ausblick auf die kommenden Jahre in Deutschland

Die Länder auf der Balkanroute schließen ihre Grenzen ohne Deutschland oder Griechenland in ihre Pläne einbezogen zu haben während Merkel im Alleingang eine Flüchtlingspolitik durchzusetzen versucht, für die sie in der eigenen Bevölkerung und in den anderen EU-Staaten kaum bis keinen Rückhalt erfährt. Eine europäische Lösung gibt es nicht und wird es wenn überhaupt erst geben, wenn es schon (fast) zu spät ist.

Während wir in Deutschland noch über den Begriff „Menschlichkeit“ und Kapazitätsgrenzen reden, haben sich alle anderen Länder schon dafür entschlossen, keine Flüchtlinge mehr aufzunehmen.

Über kurz oder lang wird Griechenland keine Flüchtlinge mehr weiterleiten können, weil alle Länder ihre Grenzen schließen.

Das wird zu einer humanitären Katastrophe führen. Griechenland wird alleine nicht für die Versorgung von so vielen Menschen aufkommen können. Nur wenn Griechenland unsicherer geworden ist als Syrien, werden die Menschen nicht mehr nach Europa kommen.[1] Wirtschaftsflüchtlinge werden den Weg wahrscheinlich schon früher nicht mehr antreten.

Erst, wenn Griechenland kurz vor dem Chaos steht, wird sich vielleicht irgendwer dazu bequemen, wirksame humanitäre Hilfe zu leisten indem eine gemeinsame Lösung gefunden wird. Diese wird langfristig auf der Abschottung Europas gegenüber dem Rest der Welt basieren.

Europa ist an der Flüchtlingskrise gescheitert und offenbart sich als Wirtschaftszusammenschluss, nicht als solidarische Wertegemeinschaft. Auch dieser Wirtschaftszusammenschluss wird maroder werden, einige Länder werden aus der EU austreten wollen.

Die Länder werden sich nur noch über ihre Nationalstaatlichkeit definieren und zunehmend autoritärer und rechter. Soziale Konflikte sind durch die Zuwanderung vieler Muslime bei gleichzeitigem Rechtsruck vorprogrammiert. Durch fehlende Integrationsbemühungen und mangelhafte Bildung und Aufklärung wird es nicht zur flächendeckend erfolgreichen Integration der Zugewanderten kommen. Der Islam wird sich weiter radikalisieren, Salafisten sind zur Zeit die wesentlich besseren Sozialarbeiter als Pädagogen, überall bekommt der konservative Islam mehr Einfluss (z.B. über den Islamunterricht). Vor allem auch als direkte Folge der nahenden Perspektivlosigkeit der Zugewanderten.

Die Wirtschaft wird neben der fortschreitenden Technologisierung auch durch eine zunehmende Dequalifizierung der Arbeitnehmer stagnieren. Jährlich wandern ca. 800.000 Menschen aus Deutschland aus[2], die zu 70% einen akademischen Abschluss haben.[3] Weitaus mehr schlechter Qualifizierte kommen jährlich nach Deutschland und werden kaum auf dem Arbeitsmarkt vermittelbar sein. Das wird langfristig zur Gefährdung des Sozialstaates.

Ursachenbekämpfung und Entwicklungshilfe werden bald rein finanziell schwierig werden. Wer kann, versucht möglichst schnell viel Geld zu verdienen, die Mittelklasse wird bald erodieren.

Die Zugewanderten sind größtenteils im Alter zwischen 20 und 35 Jahren. Das Statistische Bundesamt zählt in dieser Altersgruppe nur knapp 15 Millionen Menschen in Deutschland. Der Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund in dieser Altersgruppe beträgt 3,5 Millionen Menschen. Bliebe nur die Hälfte der drei bis vier Millionen Geflüchteten in Deutschland und es findet ein Familiennachzug statt, bei dem nur drei Personen nachkommen, dann handelt es sich um acht Millionen Menschen, die im Jahr 2020 zu den genannten 15 Millionen Menschen dazukämen.Von den 23 Millionen Menschen, die zwischen 20 und 35 Jahren alt sind, hätten also in fünf Jahren rund 11,5 Millionen Menschen einen Migrationshintergrund. Das ist die Hälfte.[4]


Die in der ersten Generation höhere Geburtenrate ist noch nicht einberechnet und viele Unsicherheiten bezüglich der Zahlen sind nicht bedacht, aber die Zahl ist m.E. wahrscheinlich.

Deutschland wird also ein Vielvölkerstaat werden, der Begriff „Nationalstaat“ wird langsam obsolet. Bei dem hohen Anteil der Muslime in dieser Alterskohorte und gleichzeitig ausbleibender Reformation des Islam, ist davon auszugehen, dass der Großteil antiliberale Haltungen (irgendwann auch politisch und insitutionell) etablieren wird. Schon jetzt ziehen unglaublich viele Juden aus Deutschland aus und homosexuelle Menschen werden ihre Sexualität nicht mehr frei ausleben können.

Wir werden den Menschen in so kurzer Zeit keine aufklärerischen Werte näherbringen können. Ich weiß, wovon ich spreche, weil ich seit Jahren in Schulen und einem Jugendzentrum dafür kämpfe. Sozialarbeiter und Lehrer sind als Sozialisationsinstanzen wesentlich weniger effektiv als Imame oder Eltern, die bei muslimischen Kindern oft auch mit Angstpädagogik arbeiten.

Wir werden also mittelfristig ein Land sein, das durch (kurzfristig bis mittelfristig) die Rechten und Nationalisten und (mittel- bis langfristig) durch konservative Muslime (schon jetzt die Mehrheit der deutschen Muslime) um seine liberalen Werte gebracht werden und im Zuge dessen heftigste soziale Spannungen erleiden wird. Ich befürchte, künftig froh sein zu müssen, ein Mann, heterosexuell und kein Jude zu sein.

Gleichzeitig wird Deutschland ärmer, was den Teufelskreis (sozioökonomische Probleme führen oft zu autoritären Persönlichkeiten und Haltungen) stärken wird. Auch die Kriminalitätsrate wird steigen.

Manche Bekannte und Freunde reden schon über Auswanderung und Hilflosigkeit, manche überlegen, ob sie überhaupt noch ein Kind in die Welt setzen wollen.

Ich weiß natürlich, dass diese von mir gezeichnete Dystopie nicht zwangsläufig die Zukunft Deutschlands darstellen wird, aber ich halte sie für relativ wahrscheinlich.

Dabei wird zunehmend die Unterscheidung in Menschen, die den liberalen Traum träumen und jene, die den autoritären Traum träumen, wichtig. Unter diejenigen, die autoritär denken, fallen neben konservativen Muslimen vor allem auch AfD-Wähler oder Pegidaanhänger, welche die zahlenmäßig größere autoritäre Gruppe sind und unsere liberale, aus der Aufklärung erwachsene Gesellschaftsordnung im Moment massiv angreift.

Schwarzmalerei, unhaltbare Behauptungen und Schwachsinn oder plausible Vermutungen? Was meint ihr? Wie denkt ihr über die Zukunft Deutschlands?

Ich freue mich über Kritik und hoffe, dass ihr mich optimistischer stimmen könnt!


Der Text als PDF: Felix Kruppa – Ausblick auf die kommenden Jahre in Deutschland

Quellen

[1] http://blogs.deutschlandfunk.de/berlinbruessel/2016/02/24/was-sich-niemand-auszusprechen-traut/

[2] http://de.statista.com/statistik/daten/studie/157440/umfrage/auswanderung-aus-deutschland/

[3] http://www.svr-migration.de/wp-content/uploads/2015/03/PM-Studie_International-Mobil.pdf

[4] http://www.theeuropean.de/adorjan-f-kovacs/10622-einwanderung-oder-zuflucht

Videoempfehlung

4 Kommentare
  1. Constanze Cremer
    Constanze Cremer sagte:

    „Bliebe nur die Hälfte der drei bis vier Millionen Geflüchteten in Deutschland…“

    Woher nimmst diese hohe Zahl? Ist das die Prognose für die Gesamtzahl der nächsten Jahre?
    Das sollte m.E. noch klargestellt werden. Ansonsten ein nach meiner Einschätzung ein leider wirklich nicht unwahrscheinliches Szenario.

    Antworten
    • Felix Kruppa
      Felix Kruppa sagte:

      Die Zahl bezieht sich auf die Aussage Sigmar Gabriels, jährlich 500.000 Menschen aufnehmen zu wollen. Die Prognose müsste ob der nun sinkenden Zahlen (15.000-20.000 Geflüchtete/Monat) nach unten korrigiert werden. Ausgleichend wirkt aber die im Text angesprochene höhere Geburtenrate in den ersten Generationen und der wahrscheinlich in größeren Dimensionen ausfallende Familiennachzug.

      Antworten
  2. Peter
    Peter sagte:

    ,,Die Zugewanderten sind größtenteils im Alter zwischen 20 und 35 Jahren. Das Statistische Bundesamt zählt in dieser Altersgruppe nur knapp 15 Millionen Menschen in Deutschland. Der Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund in dieser Altersgruppe beträgt 3,5 Millionen Menschen. Bliebe nur die Hälfte der drei bis vier Millionen Geflüchteten in Deutschland und es findet ein Familiennachzug statt, bei dem nur drei Personen nachkommen, dann handelt es sich um acht Millionen Menschen, die im Jahr 2020 zu den genannten 15 Millionen Menschen dazukämen.Von den 23 Millionen Menschen, die zwischen 20 und 35 Jahren alt sind, hätten also in fünf Jahren rund 11,5 Millionen Menschen einen Migrationshintergrund. Das ist die Hälfte.“

    Das ist eins und zwar eine ganz schlimme Milchmädchenrechnung.

    Antworten
  3. Rudiratlos
    Rudiratlos sagte:

    Können Sie bitte darlegen, inwiefern AFD-Wähler autoritär denken?
    Und nennen Sie bitte die Quelle und den Bezug für die Zahl 800000 ausreisender Menschen aus Deutschland

    Antworten

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert